Zwischen zwei tagen

Es ist halb sechs am Morgen. Seit einer Stunde bin ich wach. Kann nicht mehr schlafen. Seit Wochen geht das jetzt so. Ich wache mitten in der Nacht auf und bin hellwach. Würde ein Kino um diese Zeit Filme zeigen, ich würde hingehen. Stattdessen rauche ich fleißig und schreibe, damit die Zeit vergeht. Die letzten beiden Episoden, die so schnell nacheinander folgten, haben meine Rhythmen gehörig durcheinander gebracht. Eigentlich weiß ich gar nicht so genau, was ich schreiben soll. Also schreibe ich über das Nicht-Wissen, was ich schreiben soll. Ich habe mir die aktuelle Ausgabe „Schöne Töne“ mit Sven Helbig angemacht. Das ist Neo-Klassik im besten Sinne. Ich sehe mich schon eine ganze Seite vollschreiben und mich anschließend darüber wundern.

Allmählich wird es hell.

Das ist schon eine besondere Tageszeit. Ich habe das Gefühl ich bin als einziger wach. Ich fühle mich so unbenutzt und flexibel.

Ich denke in letzter Zeit häufig über KI nach. Wie ich sie bisher nutze. Und über all die Unkenrufe diesbezüglich. Sicherlich wird sie tiefgreifend Dinge verändern.  Sicherlich werden einige bezahlte Tätigkeiten verschwinden. Aber Menschen wollen Dinge tun. Als das Internet aufkam waren wir davon überzeugt wie viel Zeit wir damit sparen würden. Die gesparte Zeit haben wir dazu genutzt, sie mit neuer Arbeit zu füllen. Arbeit, die wir ohne das Internet noch nicht hatten. Menschen wollen selbst Auto fahren. Menschen wollen selbst Texte schreiben. Menschen wollen andere Menschen toll finden. Wäre dem nicht so, wüssten wir nicht zuerst welcher Schauspieler/Schauspielerin oder welche Regisseurin/Regisseur die Oscars bekommen haben, sondern welcher CGI-Programmierer/Programmiererin. Ich zumindest kann mich an keine/keinen erinnern.

Ich weiß immer noch nicht was ich schreiben soll.

Ich mache mir erstmal noch einen Kaffee.

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